Monday, August 4, 2014

Dos and Donts im Umgang mit Depressiven/Suizidalen

Wikipedia: "Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Das deutsche Bundesgesundheitsministerium schätzt, dass in Deutschland vier Millionen Menschen von einer Depression betroffen sind und dass gut zehn Millionen Menschen bis zum 65. Lebensjahr eine Depression erlitten haben."
Vier bzw. zehn Millionen sind verdammt viele Menschen. Die Wahrscheinlichkeit in seinem Freundes-, Bekannten- oder Verwandschaftskreis Menschen zu haben, die von Depressionen betroffen sind, ist demnach sehr hoch. Da (fast) alle Depressiven, als Symtpom an irgendeinem Punkt Suizidgedanken entwickeln, kann es lebensrettend sein, zu Wissen, was Depressionen sind, wie man Depressiven/Suizidalen evtl. helfen kann, und welche Aussagen und Verhaltensweisen eher nicht so angesagt sind.

Depressionen äußern sich häufig durch Symptome wie Niedergeschlagenheit (und/oder komplette Gefühlslosigkeit), Antriebslosigkeit die soweit gehen kann, dass man noch nicht mal einfachsten alltäglichen Aktivitäten wie kochen oder duschen nach gehen kann, Freudlosigkeit, Interessenlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, ständige Ermüdbarkeit/Erschöpfungsgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, sozialer Rückzug, Grübelzwang, verstärkte Reizempfindlichkeit, innere Unruhe/Anspannung, Suizidgedanken, Selbstzweifel und Schuldgefühle. Auch Folgeerkrankungen wie Süchte, Selbstverletzung oder körperliche Erkrankung/Schmerzen treten oft in Folge einer Depression auf.




Hifreiche Aussagen und Verhaltensweisen im Umgang mit Depressiven/Suizidalen:


 - Zuhören
- Verständnis entgegen bringen
- Fragen: "Was würde dir jetzt gut tun? Wie kann ich dich unterstützen?"
- Den Betroffenen ernst nehmen
- Wenn erwünscht, den Betroffenen bei der suche nach Therapeuten/Psychiatern/Kliniken unterstützen
- Wenn er in der Klinik ist und es erwünscht ist, ihn dort besuchen
- Betroffene ziehen sich oft zurück und haben Schwierigkeiten ihre sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten. Trotzdem am Ball bleiben und sich immer wieder bei ihnen melden
- Sich über die Krankheit Depressionen und über Suizidalität informieren
- Ggf. sich mit anderen Angehörigen austauschen (gibt auch Selbsthilfegruppen für Angehörige)
- Die Depression als eine Krankheit, für die der Betroffene nichts kann, aktzeptieren
- Auf seine eigenen Grenzen achten
 - Verstehen und anerkenn, dass man Depressionen in den meisten Fällen nicht von außen sehen kann. Den meisten Depressiven sieht man ihre Krankheit nicht an. Sie können nach außen lachen und sogar fröhlich erscheinen, während sie innerlich todunglücklich und verzweifelt sind
- Im absoluten Notfall, wenn Suizidgedanken zu akut/gefährlich werden (aber auch nur dann), kann eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie in Erwägung gezogen werden



Eher schädigende Aussagen und Verhaltensweisen im Umgang mit Depressiven/Suizidalen:

-  Dem Betroffenen Vorwürfe machen (z.B. "du bist einfach nur faul/undiszipliniert"). Er kann nichts für seine Erkrankung und eine Depression kann ähnlich lähmend sein, wie eine körperliche Lähmung
- "Streng dich doch mal an", "du gibst dir ja auch gar keine Mühe", "du lässt dich nur fallen" (wer würde sowas zu einem Krebskranken sagen?)
- Ein Werturteil über jemanden aufgrund seiner Erkrankung zu treffen, also z.B. davon ausgehen, dass psychisch krank gleichbedeutend ist mit "verrückt"
. Davon ausgehen, dass eine Depression sich immer bei jedem und zu jedem Zeitpunkt gleich äußert
- Jemanden zur Therapie zwingen (Außnahme: In akuten, lebensbedrohlichen Notsituationen kann eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie durchaus gerechtfertig und lebensrettend sein)
- Jemandem der Suizidgedanken äußert oder andeutet nicht zu glauben bzw. davon auszugehen er würde nur nach Aufmersamkeit suchen. Entgegen dem weit-verbreiteten Mythos, dass diejenigen dies wirklich machen wollen nicht darüber reden würden, kündigen 8 von 10 Suizidalen den Suizid vorher (direkt oder indirekt) an. Suizidankündigungen oder entsprechende Andeutungen sind daher immer sehr ernst zu nehmen
- "Ach so schlimm ist das doch alles nicht", "du musst auch die positiven Dinge sehen und nicht immer nur rumjammern"



Weitere Infos auch hier: http://www.depressionen-verstehen.de/angehoerige/ratschlaege_fuer_angehoerige/index.jsp

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